Hochzeitsknigge in der Kirche – Gezielt am Fettnäpfchen vorbei!
Auch eine kirchliche Hochzeit hat ihre Regeln & Traditionen und sogar eine eigene Hochzeitsknigge. Was in der Kirche gar nicht geht und worauf Ihr besonders achten solltet, erklärt dieser Artikel.
Keine Einladungspflicht
Ihr könnt zu Eurer kirchlichen Hochzeit einladen, wen Ihr mögt. Ihr dürft auch nicht einladen, wen Ihr nicht mögt. Aber bedenkt dabei zwei Punkte:
Zum einen kann und darf jeder in eine Kirche, wie es ihm gefällt. Wenn jemand zum Beten in die Kirche kommt, während Ihr dort gerade getraut werdet, dann darf man ihm den Zutritt nicht verwehren! Ihr werdet das aber vermutlich gar nicht bemerken, da sich die Person in die letzte Reihe oder eine Seitenkapelle zurückziehen und still beten wird.
Auch entfernte Bekannte aus Eurer Kindheit, Nachbarn, die Ihr längst vergessen habt, oder Bekannte Eurer Eltern, die zu weit von Euch entfernt sind um eine Einladung zu erwarten, dürfen ohne Einladung an der Hochzeit teilnehmen. Auch diese werden die Hochzeit nicht stören.
Aber natürlich dürfen folglich auch ungeliebte Verwandte und Bekannte unerwünschter Weise an der Zeremonie teilnehmen. Aber keine Sorge: Es wird niemand einen Einwand erheben, denn die Hollywood-Frage, ob noch jemand einen Einwand gegen die Ehe hat, ist inzwischen längst überholt.
Sie war einst eine formelle Frage des Pfarrers an die gesamte Gemeinde eines Ortes, um jeden Zweifel auszuschließen. Falls etwa einem der Anwesenden einfiel, das die Braut ja schon verheiratet ist, was man in grauer Vorzeit noch nicht in einem Zentralregister nachschlagen konnte.
Versöhnung als Hochzeitsgeschenk
Zum anderen könnte Ihr ausgegrenzte Familienmitglieder so wieder in die Familie einladen. Sowohl die Gelegenheit einer Hochzeit als auch der Rahmen einer kirchlichen Feier sind dazu optimal geeignet. Kein Mensch möchte in einem solchen Rahmen unangenehm auffallen.
Und bedenkt dabei einen ganz besonderen Augenblick im Gottesdienst: Den Friedensgruß. Wenn Ihr einen Friedensgruß in Euren Gottesdienst einbaut, müssen alle Gäste vor Gott versichern keinen Groll mehr gegen andere zu haben und, als Beweis, mit den jeweils umstehenden Personen die Hände schütteln.
Wenn sich also eine ungeliebte Person zwischen die anderen Gäste setzt, kann man so beide Seiten zur Versöhnung bringen. Oft wissen die Beteiligten ja gar nicht mehr, warum sie sich gestritten haben. Ihr solltet eine solche Aktion aber in jedem Fall gut überlegen.
Gäste anderer Religionen
Über die Frage, ob Menschen anderer Religionen und Weltanschauungen eine Kirche betreten dürfen könnte man sicher nicht nur Bücher, sondern ganze Bibliotheken schreiben. Fest steht: In der Kirche sind ausnahmslos alle Menschen willkommen. Es stellt sich also eher die Frage, wie ein Gast einer anderen Religion damit umgehen möchte.
Es gibt Menschen, die niemals eine Kirche betreten würden. Sei es aus Abneigung, oder aus Respekt. Andere haben damit kein Problem. Wieder andere sind selbst an der Erfahrung einer christlichen Hochzeit interessiert, würden aber vielleicht ihrer Familie damit wehtun.
Da also jeder Mensch eine ganz persönliche Einstellung zu diesem Thema hat, sollte es jedem selbst überlassen werden, wie er oder sie damit umgehen möchte. Zeigt dann für jede Entscheidung den gleichen Respekt und gebt klar zu verstehen, dass Ihr keinen Groll hegt, ganz gleich wie die Entscheidung ausfällt.
Kinder im Gottesdienst
Gerade Eltern neigen dazu, sich für die Anwesenheit von Kindern und insbesondere deren Verhalten entschuldigen zu müssen. Das ist glücklicherweise überhaupt nicht nötig und verstößt nicht gegen die Hochzeitsknigge. Das Quasseln oder Brabbeln eines Kleinkindes oder auch die neugierigen Fragen eines heranwachsenden Kindes sind überhaupt kein Problem.
Auch dass ein Kind mal unruhig wird und trotzig ist, kommt bei solch aufregenden Anlässen häufiger vor. Insbesondere, wenn Kinder früh aufstehen und lange Auto fahren mussten – ohne die Möglichkeit einer Pause zu haben, womöglich noch in unbequemer festlicher Kleidung, die man noch nicht einmal schmutzig machen darf.
So lange ein Kind nicht anfängt aggressiv oder panisch zu schreien und um sich zu schlagen ist es kein Problem. Häufig genügt es schon, wenn man den Kindern ungefähr sagt, wie lange es noch dauert. (Eine Hochzeit dauert im Allgemeinen maximal eine Stunde).
Gerade bei Hochzeiten sind oft mehrere Kinder dabei, die der Pfarrer etwa zur eigentlichen Trauung nach vorne zum Altar bitten kann. Unvergessen auch, als ein kleiner Junge bei einem Gottesdienst vor dem Petersdom nicht mehr vom Papst lassen wollte und dieser ihn den ganzen Gottesdienst an seiner Seite gewähren ließ.
Also keine Sorge wegen der Kinder, andererseits nehmt bitte auch Rücksicht auf die Gäste mit Kindern und alle zusammen sollten Nachsicht mit den Kindern haben. Für Kinder (die Zusammenhänge und Umstände noch nicht verstehen) ist dieser Tag noch viel anstrengender als für die Erwachsenen.
Nach dem Gottesdienst wird übrigens die Braut meist von Mädchen belagert, die mit ihr „Prinzessin“ spielen wollen. Denn das Erscheinungsbild der Braut entspricht meistens der Vorstellungswelt aus den Märchenfilmen. Als Braut solltet Ihr dieser Rolle durchaus eine wenig Zeit widmen können. Auch diese Gelegenheit kommt (in diesem Outfit) nie wieder.
Babys im Gottesdienst
Genau wie Kinder sind auch Babys im Gottesdienst kein Problem. Die Babys selbst stören sich üblicherweise kaum am Gottesdienst. Je nach Akustik werden sie vielleicht etwas überrascht sein über den Gesang, der allerdings üblicherweise eher beruhigend wirkt.
Junge Eltern sollten jedoch darauf achten den Tagesablauf des Babys nicht zu verändern. Das bedeutet, dass es zu seinen gewohnten Zeiten schlafen und trinken kann. Auch hierzu hat Papst Franziskus eindeutig erklärt, dass es zu akzeptieren ist, dass ein Baby während des Gottesdienstes in der Kirche gestillt werden darf. Die Mutter muss hierzu also nicht einmal die Kirche verlassen.
Tiere in der Kirche
Bei Tieren im Gottesdienst gibt es keine einheitliche Regelung. Unkritisch sind in jedem Fall Blindenhunde. Sehr gut erzogene Hunde, die auch die spezielle Akustik und die Bräuche einer Kirche kennen sind üblicherweise kein Problem. Im Zweifel sollten die Tiere aber eher nicht mit in die Kirche genommen werden.
Hochzeitsknigge zur Kleidung der Gäste
Die Gäste (und insbesondere die Trauzeugen) sollten einige Mindestanforderungen beachten. Für den Besuch einer katholischen Kirche sind dies bedeckte Schultern und bedeckte Knie. Dies gilt bei jedem Wetter. Zwar wird und darf man ihnen den Zutritt zur Kirche nicht verwehren, es ist dennoch unangemessen.
Das tragen weißer Kleidung ist nach gesellschaftlichem Brauch der Braut vorbehalten. Selbst wenn sich die Braut entschließen sollte nicht in Weiß zu heiraten, tragen die Gäste keine weißen Anzüge oder Kleider. Weiße Blusen oder Hemden und Accessoires sind hingegen kein Problem.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung wird schwarz übrigens nicht nur zu Beerdigungen getragen. Es ist vielmehr die traditionelle Farbe für die Sonntagkleidung, auch für Frauen. Bei Beerdigungen wurde dann auch schwarz getragen.
Erst in den letzten Jahrzehnten lockerte sich diese Disziplin und man begann auch in der Kirche Freizeitkleidung zu tragen. (Was aber auch damit zusammenhing, dass die breite Masse der Bevölkerung gar keine Freizeitkleidung besaß, sondern nur Arbeits- und Sonntagskleidung).
Eine Kleiderordnung oder besser eine Empfehlung in der Einladung mitzuteilen ist daher für die Gäste eher eine Hilfestellung als Vorschrift. Wählt aber Kleidung, die Eure Gäste auch besitzen, damit es einfach fällt die Hochzeitsknigge einzuhalten.
Handys, Smartphones & Co
Die Mobiltelefone (inzwischen auch die Smatwatches) sind ein leidiges Thema in den Gottesdiensten. Wenn 500 Menschen in einem Raum sitzen lässt es sich leider nicht mehr vermeiden, dass irgendjemand vergessen hat sein Gerät auszuschalten oder fälschlicherweise davon ausgegangen ist dies getan zu haben. Gerade das Klingeln eines Mobiltelefons besteht oft aus sehr hohen Tönen, die in einer Kirche besonders gut reflektiert werden.
Das ungeahnte Problem ist jedoch mehr der Vibrationsalarm. Auch wenn kein Signalton ertönt, brummt das Vibrationsgeräusch fast genauso laut. Wenn das Telefon dabei durch die Hosen- oder Handtasche noch die Kirchenbank berührt ist der Resonanzkörper perfekt und Ihr verstoßt damit gegen die Hochzeitsknigge!
Bittet also nach Möglichkeit Eure Gäste um Verständnis, dass die Telefone ganz ausgeschaltet werden sollen, und nicht nur auf lautlos.
Sitzordnung in der Kirche
In der Kirche gibt es grundsätzlich keine Sitzordnung. Selbst wenn es im Hamburger Michel schon gravierte Platzschilder gibt und sich regionale Politiker bei jeder Gelegenheit wie selbstverständlich in die erste Reihe drängeln.
Die christliche Gemeinschaft ist klassenlos. Wenn überhaupt ist der vor Gott der höchste, der dem geringsten noch die Füße wäscht. Üblicherweise ist in der Kirche auch immer genug Platz dass sich diejenigen, die sich nicht so gut verstehen auch aus dem Weg gehen können.
Selbstverständlich sitzen die Älteren weiter vorne und die Eltern des Brautpaars in der ersten Reihe am Mittelgang oder direkt hinter dem Brautpaar (in jedem Fall aber so nah wie möglich am Brautpaar).
Verbeugung und Kreuzzeichen
Zum Einzug und zum Auszug ist es Brauch sich vor dem Altar zu verneigen und ein Kreuz zu schlagen. Beachtet bitte: dem Altar, nicht dem Kreuz. Denn von außen betrachtet scheint es oft so, als würden sich Christen in der Kirche vor dem Kreuz verneigen, da dies normalerweise in unmittelbarer Nähe des Altars angebracht ist.
Sollte Eure Kirche anders gestaltet sein, so verneigt Euch vor dem Altar. Auch dieser „Fehler“ würde aber sicher niemandem auffallen und auch ganz sicher keinen Unmut auf Euch ziehen. Es steht jedem Christen aber frei sich unabhängig vom Altar auch vor anderen christlichen Bildnissen oder Symbolen zu bekreuzigen, was aber dann nichts mit dem in- und Auszug zu tun hat, um den es hier geht.
Das bekreuzigen selbst geschieht durch die Berührung der Fingerspitzen zuerst an der Stirn, dann auf den Brustkorb, linke Schulter, rechte Schulter. Wenn Ihr es absolut perfekt machen wollt, dann legt nur Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand zusammen. Ringfinger und kleiner Finger bleiben geschlossen.
Antworten und Gesten im Gottesdienst
Während eines Gottesdienstes verwendet der Pfarrer häufiger Formulierungen, auf welche die Gemeinde antwortet. Dies geschieht sowohl verbal, als auch durch Gesten der Gemeinde, etwa aufzustehen, zu sitzen, zu knien oder durch schlagen eines Kreuzes auf verschiedene Weise.
Vermutlich wird Euren Gästen die jeweilige Antwort nicht geläufig sein, weshalb wir hier die geläufigsten Formulierungen und Antworten auflisten. Ihr könnt versuchen diese auswendig zu lernen, müsst es aber auch nicht können. Es ist aber auch hier feierlicher, wenn Ihr die richtige Antwort geben könnt.
Bedenkt aber bitte auch, dass es ein wenig Übung bedarf, bis man die richtigen Stellen gefunden hat, an denen man antworten sollte und sich dann auch traut dies zu tun. Ihr könnt als Brautpaar aber auch die Antworten sein lassen und dies Euren Gästen überlassen. Eure Aufgabe wäre dann nur noch gut auszusehen.
„Der Herr sei mit Euch!“ Antwort: „Und mit deinem Geiste.“
„Herr, erbarme dich.“ – „Herr, erbarme dich.“
„Christus, erbarme dich.“ – „Christus, erbarme dich.“
Nach einem Gebet: „Amen.“
„Wort des lebendigen Gottes.“ – „Dank sei Gott.“
„Aus dem hl. Evangelium nach ….“ – „Ehre sei dir, o Herr.“
„Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.“ – „Lob sei dir, Christus.“
„Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.“ – „Und mit deinem Geiste.“
„Gehet hin in Frieden.“ – „Dank sei Gott dem Herrn.“
Anmerkung: Die hier genannten Antworten beziehen sich nur auf einen eigenständigen Traugottesdienst. Im Rahmen einer sonntäglichen Messe gibt es noch weitere Antworten, die der dann aber anwesenden Gemeinde hinreichend bekannt sind.
Essen und Trinken in der Kirche
Im Kino sitzen Gäste auf ihrem Platz und schauen sich die Vorführung an. Das ist zwar in der Kirche im Prinzip genauso, aber trotzdem ist eine Kirche kein Kino. Auch an sehr heißen Tagen sollte in einer Kirche nicht getrunken werden.
Einzige Ausnahme sind alte und kranke Menschen, denen sonst ein Kreislaufkollaps droht. Das ist dann natürlich kein Verstoß gegen die Hochzeitsknigge! Auch gegessen wird grundsätzlich nicht in der Kirche. Das gilt auch für Kaugummis und Hustenbonbons.
Foto und Filmaufnahmen der Hochzeit
Der Wunsch der Gäste –und natürlich auch des Brautpaares selbst- die Hochzeit später noch einmal in Ruhe und ohne Nervosität Revue passieren zu lassen ist verständlich. Leider schlagen dabei viele gern über die Stränge. Und auch wenn eine Hochzeit ein freudiges Ereignis ist, so zeigt der aktive Einsatz von Smartphones, Kameras uns Fotoapparaten leider nicht nur einen mangelnden Umgang mit der Situation, sondern es stört auch den Ablauf der Zeremonie.
Ein Pfarrer erzählte einmal die Geschichte, als er bei der Segnung der Eheringe über einen am Boden liegenden Fotografen steigen musste, wie dieser die Segnung unbedingt von unten fotografieren musste.
In den letzten Jahren und Jahrzehnten war es daher üblich einen erfahrenen Fotografen zu engagieren, der für alle anderen möglichst diskret einige Fotos machte. Wirklich „diskret“ war dies trotzdem nur selten.
In letzter Zeit setzt sich dagegen immer mehr die digitale Videoaufnahme durch. Hierzu können hochauflösende Webcams oder auf Gestellen befestigte Smartphones und Tablets verwendet werden. Diese werden am besten so platziert, dass man den Altarbereich und auch die Gäste in einem Bild einfängt.
Besonders die Aufnahmen der Gäste werden später zu beliebten Wimmelbildern: Hier kommt der, da sucht sie gerade etwas aus Ihrer Handtasche, die Mutter der Braut hat doch ein paar Tränen vergossen und die kleine Nichte hat ja richtig große Augen gemacht, als die Braut vorbei gegangen ist.
Ihr solltet dabei unbedingt darauf achten, dass die Auflösung der Geräte ausreicht, die Geräte stabil und sicher befestigt sind, so dass sie nicht während des Gottesdienstes umkippen oder von einer Galerie herunterfallen. Das Wichtigste aber ist der freie Speicherplatz. Sonst riskiert Ihr, dass die Aufnahme vorzeitig endet.
Dann braucht Ihr nur noch Ihre Gäste darauf hinweisen, dass die Hochzeit aufgezeichnet wird und sie nicht fotografieren sollen. Nach dem Gottesdienst können dann alle noch Fotos von Euch machen, wie Ihr küssend auf den Stufen der Kirche steht. Damit sollten dann alle ihren Willen bekommen.
Denkt nach der Hochzeit aber auch daran das Video den anderen zugänglich zu machen. Hierzu könnt Ihr etwa YouTube nutzen (die Videos können auch nur einem eingeschränkten Nutzerkreis zugänglich gemacht werden), die Dateien auf einem Server bereitstellen oder sie auf ausreichend großen Datenträgern durch die Welt schicken.
Beachtet aber bei einer Veröffentlichung unbedingt die Persönlichkeitsrechte all derer, die auf den Bildern zu sehen sind, einschließlich der kirchlichen Akteure.
Hochzeitsknigge zum Klatschen
Nicht selten unterdrücken die Hochzeitsgäste aus Angst sich daneben zu benehmen das Klatschen bei einem Traugottesdienst. Gottesdienste sind ja auch zumeist sehr meditativ und besinnlich gestaltet, sie sollen entschleunigen und den Menschen zu sich zurückkommen lassen.
Gottesdienste können und sollen aber auch abwechslungsreich gestaltet werden. So gibt es auch Gottesdienste für Kinder, Jugendliche, Gottesdienste mit Gospelchor, auch lustige Gottesdienste, bei der die Pfarrer eine lustige oder reimende Predigt sprechen sind –besonders zur Karnevalszeit- nichts Seltenes. Wo es der Situation Bedarf gibt es sogar Pfarrer, die unter die Rapper gegangen sind und Ihre Predigten mit viel Bass vortragen (beispielsweise Kaplan Jakub Bartczak aus Breslau).
Natürlich gibt es auch die andere Seite. Die Trauergottesdienste für die Großmutter, Gedenkfeiern für tragische Ereignisse oder die Karfreitagsliturgie, die natürlich mit sehr viel mehr Pietät durchgeführt werden müssen.
In einem Trauergottesdienst ist es natürlich nicht angebracht zu klatschen. Aber warum sollten Eure Gäste bei Ihrer Hochzeit ihrer Freude keinen Ausdruck verleihen? Es wäre doch eher schade, wenn auf Euren ersten Kuss als Ehepaar keine Reaktion folgen würde, so als ob alle aufgrund falsch verstandener Hochzeitsknigge ganz pikiert wegschauen müssten.
Ermuntert also gerne Eure Gäste dazu ihre Freude mit Euch zu teilen. Gerade das ist doch der Sinn sich zu einer Hochzeit (und generell zu einem Gottesdienst) zusammen zu finden: die Gemeinschaft. Ihr habt bestimmt auch schon gehört, das geteilte Freude doppelte Freude ist – und geteiltes Leid halbes Leid.
Natürlich kann eine Gemeinde auch der Predigt des Pfarrers applaudieren. Dies würde dem Pfarrer zeigen, dass man ihm tatsächlich zugehört hat (woran diese gerade wegen der mangelnden Reaktionen oft zweifeln). Auch Sologesang, der Chor oder der Organist sind Teil des Gottesdienstes und freuen sich über Anerkennung. Lediglich bei Gebeten und Bibellesungen sollte, selbst bei einer Hochzeit, auf das Klatschen verzichtet werden.